Die Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz Münsterland in Ahlen und das westliche Münsterland in Münster führten einen Fachtag zum o.g. Thema am 31.01.24 im Rochus Hospital in Telgte durch. 153 Interessierte nahmen teil. Ziel war es, neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen, vor allem Konzepte der Zukunft vorzustellen.
Durch die Veränderungen der Familienstrukturen wächst die Zahl der alleinlebenden Menschen vor allem im höheren Lebensalter. Die Zahl der Ein-Personen-Haushalte steigt stetig, bereits heute lebt jede 3. Person über 65 Jahre in Deutschland alleine. Das hat große Auswirkungen auf das gesamte Versorgungssystem, das nach wie vor weitgehend von pflegenden / betreuenden Angehörigen mitgetragen wird. Angesichts der demografischen Entwicklung bedarf es daher neuer Ideen und Konzepte, um die wachsende Zahl der alleinlebenden Menschen mit Hilfe- und Unterstützungsbedarf zu versorgen.
Die wissenschaftlichen Vorträge beleuchteten die Zahlen älteren Menschen und die damit zu erwartete Anzahl von pflegebedürftigen Menschen, diese wird bis ca. 2050 stetig wachsen und voraussichtlich danach wieder sinken. Vor diesem Hintergrund spielen private Netzwerke und Sorgende Freunde als Familienersatz für alleinlebende Menschen eine zunehmend große Rolle in der Versorgung. Viele Praxisbeispiele aus Deutschland und Österreich zeigten auf, dass es bereits erfolgreiche Ansätze gibt. In Baden-Württemberg betreut der Verein „Herbstzeit“ insgesamt 43 Pflegefamilien, die Senioren bei sich aufgenommen haben. In Österreich sorgen bereits heute Community (Health) Nursing als fester Bestandteil des österreichischen Gesundheitssystems dafür, den Verbleib im eigenen Zuhause so lange wie möglich durch Förderung der Selbsthilfe und Gesundheitskompetenz zu ermöglichen.
Oskar Dierbach aus Mühlheim plädierte für eine rehabilitative Altenpflege, das Pflegeheim nicht mehr als „Einbahnstraße“ zu sehen, sondern aktiv an der Mobilität der Bewohner zu arbeiten, alles daran zu setzen, diese wiederherzustellen um ggf. einen Rückzug ins eigene Zuhause zu ermöglichen. Auch die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Unterstützung wurden dargestellt, was heute noch futuristisch anmutet, kann später für viele Senioren ein selbstständiges Leben ermöglichen.
Die Teilnehmer waren beeindruckt von den vielen Impulsen, die sie durch das kompakte und informative Programm erhielten.
Weitere Veranstaltungen finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.
Die Beiträge der Referenten können Sie hier als pdf-Dateien herunterladen:
Berliner Hausbesuche
Community Nursing Edtmayer
Digitale Hilfsmittel für Alleinlebende
Gesundheitskiosk Essen – V.Seifert
Grüner Weiler
Vortrag Freundschaft Dr. Schobin
Vortrag Prof. Köpke