Einsamkeit: Informationen für Unterstützerinnen und Unterstützer

Einsamkeit im Alter: Erkennen, verstehen, handeln

Einsamkeit ist kein Schicksal – aber sie kann zur Belastung werden, wenn niemand hinsieht. Besonders im Alter brauchen betroffene Menschen Menschen, die hinhören, mitdenken und begleiten.

Einsamkeit ist mehr als Alleinsein
Nicht jeder, der allein lebt, ist einsam – und nicht jeder, der unter Menschen ist, fühlt sich verbunden. Einsamkeit ist ein schmerzhaftes, subjektives Gefühl von Getrenntsein. Anders als soziale Isolation (also ein objektiver Mangel an Kontakten) entsteht sie im Inneren. Gerade im Alter steigt das Risiko, dass das persönliche Netzwerk schrumpft – etwa durch den Tod des Partners, den Wegzug von Kindern oder gesundheitliche Einschränkungen.

Wer ist besonders betroffen?
Vor allem Frauen im hohen Alter, da sie häufiger allein leben, sind laut Studien besonders betroffen.

Besonders gefährdet sind auch:
• Menschen mit chronischen Krankheiten oder Multimorbidität
• Personen mit geringem Einkommen oder prekären Wohnverhältnissen
• Vor allem Frauen im hohen Alter, da sie häufiger allein leben
Der Rückzug kann dabei schleichend beginnen – aber langfristig ernsthafte Folgen haben, körperlich wie seelisch.

Wenn Einsamkeit krank macht
Einsamkeit beeinflusst die Gesundheit auf vielen Ebenen:

• Sie kann das Risiko für Depressionen, Angststörungen oder Demenz erhöhen
• Sie schwächt das Immunsystem
• Sie beeinträchtigt die Lebensqualität massiv
Hinzu kommt: Wer sich einsam fühlt, verliert oft das Zutrauen in soziale Kontakte – ein Teufelskreis beginnt.

Was Alltagsbegleiter*innen tun können
Menschen, die im Alltag unterstützen – etwa als anerkannte Alltagshilfen, Nachbarschaftshelfer*innen oder Ehrenamtliche – spielen eine Schlüsselrolle. Sie sind oft die Ersten, die Veränderungen wahrnehmen. Hier einige hilfreiche Fragen für den Hausbesuch:

• Wie ist die Stimmung im Vergleich zum letzten Mal?
• Wirkt die Person zurückgezogener als sonst?
• Bessert sich ihr Zustand durch den Kontakt?
Auch direkte Fragen helfen weiter: Was wird vermisst? Wo wünscht sich die Person Unterstützung?
Wichtig ist: Einfühlungsvermögen statt Druck. Manchmal hilft es mehr, einfach da zu sein, als viele Fragen zu stellen.

Kleine Schritte mit großer Wirkung
Regelmäßige Gespräche, gemeinsame Aktivitäten oder die Motivation, alte Hobbys wieder aufleben zu lassen, können entscheidend sein. Auch praktische Hilfe – etwa bei Arztbesuchen oder bei der Suche nach einem Seniorentreff – ist wertvoll.
Ideen für den Alltag:

• Gemeinsam kochen oder Musik hören
• Spaziergänge, Einkäufe oder ein Museumsbesuch
• Unterstützung bei der Nutzung digitaler Angebote

Haltung ist alles
Wer hilft, sollte wertschätzend begleiten – nicht bewerten oder missionieren. Die betroffene Person entscheidet selbst, ob und wann sie Unterstützung annehmen möchte. Gleichzeitig ist es wichtig, als Unterstützer*in die eigenen Grenzen zu wahren.
Die Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz NRW bieten eine kompakte und praxisnahe Broschüre mit Hintergrundwissen, Tipps und Kontaktstellen. Besonders hilfreich für alle, die sich im Alltag engagieren oder Einsamkeit besser verstehen wollen.
Hier können Sie die Broschüre im pdf-Format herunterladen. 

Diesen Inhalt teilen: