Um eine regionale Vernetzung anzustoßen, mehr Rechtssicherheit in der Beratung zu bekommen und Impulse für die Verbesserung der Versorgungsstrukturen für Menschen mit Anspruch auf Pflege beziehungsweise Teilhabeleistungen zu setzen trafen sich Ende Juni Fachkräfte aus Dortmund, Kreis Unna, Hagen und dem Märkischen Kreis, die in der Pflege- oder Teilhabeberatung tätig sind.
Zu der Fachveranstaltung zur Pflege- und Teilhabeberatung „Wege der Kooperation“ im Dietrich-Keuning-Haus in Dortmund hatten das Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben (KSL) Regierungsbezirk Arnsberg und das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Dortmund eingeladen.
Gute Zusammenarbeit vor Ort für mehr Sicherheit in der Beratung
Simone Kuhl, Pflegeberaterin des Märkischen Kreises, stellte in ihrem Vortrag auch die Schnittstellen zwischen den Sozialgesetzbüchern XI und IX heraus und unterstrich die Schwierigkeiten, die Leistungen in der Beratungspraxis konkret zuzuordnen. Vor allem eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit vor Ort können helfen, um in der täglichen Praxis mehr Beratungssicherheit zu bekommen, resümierte Simone Kuhl.
Beratung im Sinne des Menschen
Manuel Salomon beschrieb die Leistungen der Eingliederungshilfe in Abgrenzung zu den Leistungen zur Pflege beziehungsweise Hilfe zur Pflege. Der Rechtsexperte beim KSL Regierungsbezirk Arnsberg nannte beispielhaft das Anreichen eines Stücks Seife an: Dies könne zum eine pflegerische Betreuungsmaßnahme sein oder eine Assistenzleistung – je nachdem was gewollt ist. Manuel Salomon betonte, dass der Ausgang jeder Beratung die Frage sein sollte, was der Mensch mit Behinderung will. Zudem vertrat er die rechtliche Auffassung, dass im Sinne des Menschen, im Zweifel immer Leistungen der Eingliederungshilfe vorrangig wären und diese in der Beratung herausgearbeitet werden sollten.
Weitere Vernetzung geplant
In den anschließenden Frage- und Diskussionsrunden sprachen die Teilnehmenden offen über die praktischen Schwierigkeiten der theoretischen Ausführungen und berichteten von komplizierten Beratungsgrenzfällen. Insgesamt waren sich alle Anwesenden einig, dass die Präsenzveranstaltung in Dortmund spannend und lehrreich war und sich alle eine weitere interdisziplinäre Vernetzung wünschen.
Das Regionalbüro Dortmund und das KSL Regierungsbezirk Arnsberg werden nun regelmäßig solche Austauschformate anbieten, um die Vernetzung aufrechtzuerhalten und zu intensivieren.