Teilhabe ermöglichen – Ältere Menschen mit Migrationsgeschichte in der Gesundheits- und Pflegeversorgung

Internationale Wochen gegen Rassismus – Fokus auf ältere Migrant*innen

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus soll eine besonders betroffene Gruppe in den Fokus gerückt werden: ältere Menschen mit Migrationsgeschichte in den Fokus gerückt werden. Der 9. Altersbericht der Bundesregierung zeigt, dass diese Gruppe in der pflegerischen und gesundheitlichen Versorgung nach wie vor benachteiligt ist.

Herausforderungen für ältere Migrant*innen im Gesundheitssystem

Ältere Migrant*innen sehen sich oft mit erheblichen Hürden konfrontiert, wenn es darum geht, die notwendige medizinische Versorgung zu erhalten. Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede erschweren es, Fachärzt*innen zu finden oder wichtige Angebote zu nutzen – gerade in den Lebensphasen, in denen Unterstützung besonders notwendig ist.

Zudem führen stereotype Zuschreibungen und Klischees – auch in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung – zu Diskriminierungserfahrungen. In der Folge kann sich dieses Erleben von Ausgrenzung negativ auf das seelische und körperliche Wohlbefinden älterer Migrant*innen auswirken.

Gestaltung kultursensibler Angebote

Ein weiteres Problem ist, dass viele der bestehenden Angebote nicht kultursensibel und mehrsprachig gestaltet sind. Dies führt dazu, dass ältere Menschen mit Migrationsgeschichte professionelle pflegerische Leistungen seltener in Anspruch nehmen. In Zeiten, in denen sie dringend auf Unterstützung angewiesen wären, bleiben sie oft allein.

Barrieren abbauen – Teilhabe sichern

Die Altersberichtkommission fordert deshalb einen klaren Wandel: Es ist dringend notwendig, chancengleiche und diskriminierungsfreie Zugänge zu schaffen. Die Bedürfnisse älterer Menschen mit Migrationsgeschichte müssen bei der Entwicklung von Dienstleistungen berücksichtigt werden. Nur so kann eine inklusive und gerechte Versorgung sichergestellt werden. Es gilt, Konzepte zu entwickeln, um benachteiligende Strukturen zu überwinden und eine Versorgung zu gewährleisten, die alle Menschen gleichermaßen erreicht.

Region Westliches Ruhrgebiet

In unserer Region gibt es bereits zahlreiche Initiativen, die kultursensible Gesundheits- und Pflegeangebote für ältere Migrant*innen bereitstellen. Dazu gehören quartiersnahe Gesundheitskioske, Tagespflegeeinrichtungen, Begegnungsstätten, interkulturelle Beratungsstellen, Fort- und Weiterbildungsangebote sowie Gesundheitslots*innen, welche auch ältere Menschen mit Migrationsgeschichte in ihrer Gesundheitskompetenz stärken.  

Diese Beispiele zeigen, wie vielfältig die Gesundheitsversorgung im Westlichen Ruhrgebiet bereits auf die Bedürfnisse älterer Menschen mit Migrationsgeschichte ausgerichtet ist. Die Versorgungslandschaft ist vielfältig geprägt hält darüber hinaus in unserer Region noch viele weitere spezifische Angebote bereit, die dazu beitragen, eine gerechte sowie bedarfsgerechte Gesundheits- und Pflegeversorgung sicherzustellen.

Netzwerkkarte Migration unserer Landesinitiative

Zusätzlich können sich Akteur*innen, die entsprechende Angebote bereitstellen, gerne auf der Netzwerkkarte Migration unserer Landesinitiative verzeichnen lassen.  Diese verdeutlicht regional die bestehende vielfältige Angebotslandschaft.

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