Zwölf vermeidbare Demenzrisiken – Ergebnisse der Lancet Kommission

Die aktuellen Studienergebnisse der Lancet Kommission teilen wir gerne mit Ihnen, weil sie unser Vorhaben, das Bewusstsein für einen gesunden und aktiven Lebensstil zu stärken, bestätigen.

Die Lancet Commission Livingston et al. (2020) geht davon aus, dass rund 40% der weltweiten Demenzerkrankungen durch die Vermeidung folgender Risikofaktoren vorgebeugt werden kann:

Geringe Bildung

Bluthochdruck

Hörbeeinträchtigungen

Rauchen

Übergewicht

Depression

körperliche Inaktivität

Diabetes

geringe soziale Kontakte/Teilhabe

exzessiver Alkoholkonsum

Kopfverletzungen

Luftverschmutzung 

Neun dieser Risikofaktoren waren bereits seit 2017 bekannt. In 2020 sind nun die drei Faktoren – exzessiver Alkoholkonsum, Kopfverletzungen und Luftverschmutzung – hinzugekommen.

Neben dem erneuten Appell der Priorisierung von gleichen Bildungszugängen für Kinder und Jugendliche, dem Verzicht auf das Rauchen, dem Einsatz von Hörgeräten sowie dem Bewusstsein für einen angemessenen Blutdruck, wird aktuell auch betont, dass im Rahmen öffentlicher Gesundheitsdiskussionen und -initiativen folgenden Themen dringend Raum gegeben werden muss:

– Reduzierung von Kopfverletzungen
– Sensibilisierung zu einem bewussten Umgang mit Alkohol
– Verbesserungen der Luftqualität besonders in Gebieten mit hoher Luftverschmutzung

Die Autoren betonen eindringlich, dass es im Verlauf des Lebens niemals zu früh und niemals zu spät für eine Demenzprävention ist. Eine kontinuierliche Aufrechterhaltung eines aktiven und gesunden Lebensstils bis ins hohe Alter reduziert diverse oben genannte Risikofaktoren und damit auch das Risiko an einer Form der Demenz zu erkranken. Auch ist es den Autoren wichtig zu verdeutlichen, dass gerade Menschen mit einer Demenz weiterhin die Möglichkeit eingeräumt wird, sich durch Gesundheitsprogramme körperlich aktiv und gesund zu halten. Einschränkend müssen Livingston et al. (2020) jedoch gleichzeitig darauf hinweisen, dass für weltweit gleiche Zugangsbedingungen und Präventionsmöglichkeiten vor allem an den Schlüsselbedingungen Kultur, Armut und Ungleichheit gearbeitet werden muss. Somit stellt Prävention immer eine eigene individuelle Handlungschance dar, muss aber genauso auch durch politische Maßnahmen ermöglicht und weiter voran gebracht werden.

Wir schließen uns den Aussagen der Lancet Kommission an und engagieren uns darin, das Thema Gesunderhaltung durch Prävention auszubauen und dadurch die Wichtigkeit des Themas in der Gesellschaft hervorzuheben.

Sehen Sie zusammenfassend dazu auch den interessanten Artikel in der Ärztezeitung aus August 2020. Auch die anschauliche Darstellung aller 12 Risikofaktoren ist empfehlenswert sowie der vollständige Artikel in englischer Sprache

Autor: RB Bergisches Land 

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