Als erste umfassende Analyse der Einsamkeitserfahrungen von Menschen in Deutschland über die letzten 30 Jahre hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus in der vergangenen Woche das bundesweite Einsamkeitsbarometer vorgestellt. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit und basiert auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), der repräsentativen jährlichen Privathaushaltsbefragung.
Einige wesentliche Erkenntnisse des Einsamkeitsbarometers sind:
- Einsamkeitsquote in der Bevölkerung sinkt nach der Pandemie wieder: 7,6 Prozent in 2017, 28,2 Prozent in 2020, 11,3 Prozent in 2021.
- Ältere und jüngere Menschen sind am häufigsten betroffen: Besonders Menschen über 75 Jahre und junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren sind einsam.
- Frauen fühlen sich häufiger einsam als Männer.
- Einsamkeit hat negative Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit.
- Risikogruppen: Armut, Care-Arbeit und Migration hängen stark mit Einsamkeit zusammen.
- Einfluss auf die Demokratie: Einsame Menschen haben weniger Vertrauen in politische Institutionen.
Ministerin Paus betonte die Bedeutung dieser Daten: „Mit dem Einsamkeitsbarometer können wir gezielter Maßnahmen gegen Einsamkeit ergreifen.“
Um das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und Betroffene zu unterstützen, findet vom 17. bis 23. Juni 2024 die Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ statt.
Hier kann Einsamkeitsbarometer kostenfrei heruntergeladen werden: www.bmfsfj.de/einsamkeitsbarometer
Weitere Informationen finden Sie auf www.bmfsfj.de und kompetenznetz-einsamkeit.de.
Auch die Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz setzen sich im Rahmen Ihres Jahresthemas “Einsamkeit begegnen, Zugehörigkeit stärken” mit Einsamkeit auseinander. Hier werfen sie einen besonderen Blick auf ältere und pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen und deren Einsamkeitserleben. Informationsmaterialien sowie Veranstaltungen, u.a. im Rahmen Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ finden Sie auf der Themenseite Einsamkeit der Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz.