„Nachbarschaftshilfe tut auch mir gut!“ – 11 Menschen in Marl sind „Fit für die Nachbarschaftshilfe“

Ein Großteil der Menschen mit Pflegebedarf lebt nicht in Pflegeeinrichtungen, sondern in den eigenen vier Wänden. Daher gewinnen wohnortnahe und alltagspraktische Unterstützungsangebote zunehmend an Bedeutung. Dazu gehört etwa die Nachbarschaftshilfe als unabhängige Form bürgerschaftlichen Engagements.

Bei der Nachbarschaftshilfe erfahren Menschen mit Pflegebedarf Unterstützung aus ihrem sozialen Umfeld z.B. durch Nachbarn oder Freunde. Geleistet werden kleine Hilfestellungen im Alltag. Das entlastet dann auch die pflegenden Angehörigen. In Nordrhein-Westfalen kann dafür dem Helfenden eine Aufwandsentschädigung über den Entlastungsbetrag, eine Leistung der Pflegeversicherung, gezahlt werden.

Lange war es notwendig, dass die helfenden Personen eine Qualifikation nachweisen mussten. Seit Jahresbeginn ist dies durch die Rechtsgrundlage gelockert worden. Dennoch möchten viele Menschen weiterhin Wissen und Sicherheit für ihre Aufgabe haben. Für diese Menschen fand nun erstmals ein Kurs „Fit für die Nachbarschaftshilfe“ in Marl statt.

Durchgeführt wurde der Kurs von der Altenhilfekoordination und der Pflegeberatung der Stadt Marl, der Demenzberatung der AWO sowie dem Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Ruhr.

Ich betreue eine Dame, die sich vor 39 Jahren um meine Tochter gekümmert hat. Heute kümmere ich mich um sie. Für mich ist das selbstverständlich.” So äußerte sich eine Teilnehmerin. Neben dem Wunsch, Hilfe bieten zu können, standen aber auch viele Fragen im Raum. „Was kann und darf ich überhaupt tun?“, „Wo finde ich weitergehende Hilfe?“ oder „Wie machen das die anderen?“ fanden Raum in dem Kurs. Nach zwei Nachmittagen voller Wissen waren die 11 Teilnehmenden „Fit für die Nachbarschaftshilfe“. „Nachbarschaftshilfe hält auch mich fit!“, freute sich eine Teilnehmerin.

Aufgrund der hohen Nachfrage ist auch direkt der nächste Kurs für Mitte April geplant. Weitere Informationen sowie eine Anmeldung ist bei der Altenhilfekoordinatorin der Stadt Marl möglich:

Kerstin Marohn-Ranft
02365/ 99-2390
kerstin.marohn-ranft@marl.de

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