Fortbildung: Kriegskinder – Alter und Trauma

Datum/Zeit
<!--Datum: Mittwoch, 30. September 2020
09:00 - 16:00--> Mittwoch, 30. September 2020
09:00 - 16:00 Uhr
bis 01. Oktober 2020

Veranstaltungsort
Nachbarschaftstreff Pennenfeld
Maidenheadstraße 20
53177 Bonn

Kategorien

Tags: Fortbildung, Region Köln und das südliche Rheinland</p

Viele der heute Älteren erlebten den Zweiten Weltkrieg als Kinder oder Jugendliche. Lange gingen Forschung und Betroffene davon aus,  dass die Kriegserlebnisse ohne bleibende Folgen seien. Ein Irrtum, wie neuere Untersuchungen zeigen. Heute sind die damaligen Kriegskinder im Rentenalter und werden vielfach – ohne es zu wissen – von ihrer Vergangenheit eingeholt. Sie leiden an den Folgen traumatischer Erlebnisse mit denen sie im Lebensverlauf konfrontiert wurden, wie Kriegs- und Nachkriegserlebnisse, sexualisierte Gewalt, Gewalt im Pflegekontext, Überfälle… .

Die meist unverarbeiteten Ereignisse können in einer Pflegebedürftigkeit, bei einem Einzug in eine Alteneinrichtung oder bei einer Krankenhauseinweisung wieder aufbrechen.

Dies geschieht besonders häufig in Pflegesituationen, da Körperpflege von den meisten Pflegebedürftigen als Grenzüberschreitung erlebt wird und sie hier aber auch allgemein im Pflegealltag frühere Ohnmachtssituationen erinnern. Dies kann sich in Verhaltensweisen und Symptomen wie z.B. Aggressionen, Verweigerung von Pflege und Therapie, Übererregbarkeit, Apathie, Alpträumen, Angst- und Panikzuständen, Suizidgedanken, Halluzinationen, Zwängen, Ess-störungen, Chronischen Schmerzen und unregelmäßigen Vitalzeichen äußern. Die Folge sind Missverständnisse, psychische Belastungen und auch Grenzüberschreitungen auf beiden Seiten. Um den Betroffenen die Unterstützung geben zu können, die sie benötigen, gibt die Fortbildung vertiefende Informationen dazu, was die alten Menschen möglicherweise erlebt haben und wie eine traumasensible Pflege und Begleitung gestaltet werden kann. Zudem werden Methoden der eigenen Stressbewältigung und Ressourcenstärkung vorgestellt.

Die Fortbildung richtet sich an Mitarbeitende und Ehrenamtliche aus der Praxis der Altenhilfe, Pflege, Sozialwesen und Gemeindearbeit sowie Angehörige. Für zusätzliche Betreuungskräfte ist das Seminar als Pflichtfortbildung nach §53c SGB XI anerkannt. Die Fortbildung wird gefördert aus den Kollektenmitteln „Altenarbeit und Hospiz“ der Ev. Kirche Westfalen.

Termin: 30.09. und 01.10.2020, jeweils 09:00 – 16:00 Uhr (2-tägig)

Kosten: keine

Weitere Informationen zur Anmeldung erhalten Sie online beim Veranstalter. 

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