Rückblick Tour Demenz 2024 – Ein Flashmob der Zugehörigkeit

Zwei eindrucksstarke Tage rund um den Welt-Alzheimertag Mitte September liegen hinter uns. Wir blicken zufrieden zurück auf den 18. und 19. September 2024 – auf die diesjährige Tour Demenz. Die Fotos zeigen es, bei bestem Wetter sind wir zwei Tage per Fahrrad und Begleitbus im Bergischen Land unterwegs gewesen. Rund 200 Kilometer und über 2000 Höhenmeter haben wir zurückgelegt. Dabei sind wir Netzwerkpartner:innen, Weggefährten, Interessierten und vielen Engagierten begegnet, die mit uns zusammen ein Zeichen für Zugehörigkeit und gegen Einsamkeit gesetzt haben.

Los ging es an Tag 1 in Burscheid wo wir sieben Radfahrer:innen uns bereit machten für die gut 125 Kilometer an diesem Tag. Nach 15 Kilometern kamen wir bereits an unserem ersten Stopp in Bergisch Gladbach am Evangelischen Seniorenzentrum Haus Quirlsberg Pflege und Wohnen an und wurden schon zu früher Stunde herzlich von Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen begrüßt. Ein besonderes Highlight war hier sicherlich, dass zwei Bewohner:innen uns per Rikscha ein Stück auf unserer Weiterfahrt begleiteten. Unseren zweiten Stopp in Gummersbach bei der Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS) erreichten wir leider direkt verspätet, wurden aber nicht weniger euphorisch und herzlich empfangen. Zahlreiche Mitarbeiter:innen als auch Schüler:innen der Akademie und Vertreter:innen von Stadt und Kreis freuten sich umgeben von blau-weißen Luftballons darauf gemeinsam mit uns ein Zeichen für Gemeinschaft und Zugehörigkeit zu setzen und taten das auch. Schön war es zudem, dass unser Radfahrerteam ab Gummersbach sogar erweitert wurde durch die Koordinatorin der Senioren- und Pflegeberatung im OBK Frau Christine Prinz, die von Gummersbach bis Radevormwald mitfuhr. Auch in Radevormwald am Haus der Begegnung ist es dem Trägerverein aktiv55plus gelungen viele Menschen zu mobilisieren, denen es genauso wichtig ist, dass Menschen mit Demenz und deren pflegende Angehörige dazugehören und nicht isoliert werden, sondern Verbundenheit und Zugehörigkeit gelebt wird. Mit leckerem Kuchen gestärkt und auch von hier mit drei motivierten und engagierten Etappenmitfahrern, ging es auf die Zieletappe zurück nach Burscheid zu unserm letzten Begegnungsort an diesem Tag – das Ökonomische Hospiz Hausbetreuungsdienst Burscheid e.V. das zusammen mit dem Seniorenbüro Burscheid und weiteren Akteuren einen fulminanten Abschluss bot, nicht nur durch viele liebevoll hergerichtete Köstlichkeiten, sondern auch der Verbindung von Hospizarbeit, Einsamkeitserfahrungen und dem Einsatz für Gemeinschaft und Begleitung egal in welcher Lebensphase. 

 

Tag 2 der Tour Demenz begann in Remscheid am Rathaus, wo wir von städtischen Vertreter:innen als auch dem Remscheider Sportbund motivierend auf die Strecke geschickt wurden. Besonders erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass Herr Tomas Neuhaus als Sozialdezernent der Stadt Remscheid uns auf der Tour Demenz an Tag 1 begleitet hat. Hätten Termine ihn am zweiten Tag nicht davon abgehalten, wäre er sicherlich auch an diesem Tag in „seiner Region“ wieder engagiert mit uns mitgefahren.
In Leichlingen, unserem ersten Begegnungsort an diesem Tag, trafen wir auf einen Markt der Möglichkeiten der vom Quartiersbüro Leichlingen und der Pflege- und Wohnberatung des Rheinisch Bergischen Kreises organisiert wurde und durch viele anwesende, lokale Akteure ein vielfältiges Angebot lieferte für Information und Beratung für Interessierte, Betroffene von Demenz oder Angehörige. Mit guten Eindrücken und Gesprächen aus Leichlingen ging es auf kurzer Strecke weiter nach Solingen zu einem weiteren Ort der Verbundenheit der Diakonie Bethanien. Liebevoll gestaltete Plakate machten auf unsere Ankunft vor Haus Eiche aufmerksam und wir wurden aufgenommen in eine fröhliche Atmosphäre, die durch die Anwesenheit einer Vielzahl engagierter Personen aus den Reihen Bethaniens als auch weiterer Netzwerkpartner:innen, wie die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz, bestimmt war. Alle mit dem Ziel ein Zeichen für Zugehörigkeit und Verbundenheit zu setzen und auch Menschen mit Demenz in die Mitte zu holen. Am vorletzten Stopp in Wuppertal bei GESBE im Pflege- und Betreuungszentrum Hofaue wurde unser Thema nochmal auf ganz besondere Art und weise aufgegriffen und deutlich: „Man muss aufpassen, denn man rutscht schnell von Zweisamkeit in Einsamkeit. Deshalb muss man die Mehrsamkeit pflegen.“ Durch viele kleine Details und von den Bewohner:innen verfasste Schriftstücke wurde sichtbar, dass Verbundenheit und Zugehörigkeit hier ganz groß geschrieben wird. Nun war es fast geschafft und die letzte Etappe zurück nach Remscheid stand an. Gut gestärkt durch die üppige und liebevolle Versorgung an allen Begegnungsorten, waren wir zuversichtlich auch die letzte Etappe zu bezwingen. Auch wenn auf den letzten Metern ein Platten unsere Zieleinkunft noch etwas verzögerte, sind wir wohlbehalten, ehrlich gesagt aber auch sehr erschöpft, wieder in Remscheid am Beratungszentrum und Kunstraum Markt 13 angekommen und konnten auch hier wieder nur staunen über das Engagement unserer Netzwerkpartner:innen und der Netzwerke und Akutere in Remscheid, die einen ganzen Tag der Begegnung und Information für Interessierte angeboten haben.

 

Um zu zeigen, dass Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen nicht alleine sind, sondern auf engagierte Menschen und Institutionen vertrauen dürfen, die sie begleiten und unterstützen, haben wir viele „Flashmobs der Zugehörigkeit“ während der Tour Demenz geschaffen und gesehen, die uns zuversichtlich stimmen, dass wir im Bergischen Land für Zugehörigkeit, Gemeinschaft und Miteinander stehen.

 

Diesen Inhalt teilen: