Wenn Menschen durch Alter oder Krankheit pflegebedürftig werden, tauchen viele Fragen auf. Dann wenden sich die Pflegebedürftigen oder ihre Angehörigen oft an Menschen in ihrem vertrauten Umfeld, die bereits beruflich oder privat Berührungspunkte zum Thema Pflege haben.
Menschen mit Migrationserfahrung stehen häufig vor zusätzlichen Hürden, um Unterstützung in solch einer Situation nutzen zu können. Daher hat das Netzwerk „Wir in Recklinghausen“ Anfang Juni Pflegelots*innen geschult. Dies sind Menschen, die immer wieder um Rat gefragt werden.
Ziel war es, den Teilnehmenden das notwendige Wissen zu vermitteln, um als vertrauenswürdige Ansprechpartner*innen für Hilfesuchende zu dienen. Sie können auf Möglichkeiten der Unterstützung und Hilfe hinweisen, die vielleicht noch gar nicht bekannt waren. Sie können die Pflegebedürftigen und deren Angehörige zu den Anlaufstellen in Recklinghausen leiten, die Hilfen und die Beratung dazu anbieten.
An zwei Nachmittagen widmeten sich die Teilnehmenden den Themen „Aufgaben und Grenzen der Pflegelotsen“, „Basiswissen Pflege / Rechtliche Hintergründe“, „Familie als hilfreiches Netzwerk“ sowie den vielfältigen Beratungs- und Hilfsangeboten in Recklinghausen. Durchgeführt wurden die einzelnen Schulungsabschnitte durch die Netzwerkpartner*innen.
Am Ende haben die neun Teilnehmenden noch zahlreiches Infomaterial erhalten. Darunter war u.a. auch ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen rund um Pflege, welches durch das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Ruhr erstellt wurde. Mit der Schulung und dem Infomaterial sind die Pflegelots*innen nun gut gerüstet, um Ratsuchende durch den Pflegedschungel zu leiten.
Das Netzwerk „Wir in Recklinghausen“ wird durch die Förderung gem. § 45c SGB XI der Pflegekassen unterstützt und ist ein Zusammenschluss von verschiedenen lokalen Institutionen. Das Regionalbüro Ruhr gehört zu den Gründungsmitgliedern.