Am 26.09. fand das nächste Treffen des Netzwerkes Migration und Pflege im Mehrgenerationenhaus in Gelsenkirchen statt. Hier referierte Neṣe Özçelik, die Geschäftsführerin von pro wohnen international e.V. aus Oberhausen, über das Thema „Pendelmigration“ bzw. transnationale Migration im Alter. Im Fokus ihres Vortrages standen dabei insbesondere unterschiedliche Wohnformen und -konzepte sowie verschiedene Ansätze und Methoden zur Erreichbarkeit älterer Menschen mit internationaler Biographie. Darüber hinaus erhielten die Teilnehmenden einen Einblick über verschiedene Tools wie zum Beispiel eine multilinguale Kommunikationshilfe für den Pflegealltag.
Im Anschluss gab es einen regen Austausch zur interkulturellen Öffnung der ambulanten und stationären Versorgung sowie die eigenen Praxiserfahrungen.
Erneut wurde auch hier ersichtlich, dass auch im Alter und in der Pflege sich die Diversität der Gesellschaft widerspiegelt. Durch unterschiedliche Migrationsbewegungen ist, insbesondere im Ruhgebiet, das Thema der Migration und Interkulturalität im Alter weiterhin hoch aktuell und relevant, was entsprechend auch vom Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Beachtung findet.
Aufgrund der Aktualität wurde bereits im Jahr 2022 das Netzwerk Migration und Pflege gegründet, um hier gemeinsam mit Vertreter:innen aus der Praxis (z.B. Kommunales Integrationsmanagement, Migrationsberatung, Pflegeberatung, stationäre Angebote uvm.) aus der Region Ruhr unterschiedliche Themen im Kontext der Interkulturalität und Diversität zu diskutieren, sich auszutauschen, voneinander zu lernen und sich zu informieren. So sollen sowohl Chancen als auch Herausforderungen beleuchtet werden, das Thema der Interkulturalität weiter vorangebracht und hierfür sensibilisiert werden.
Dabei wird ein auf Diversität angelegter Pflegebegriff vertreten, in der alle Gruppen unabhängig von unterschiedlichen Merkmalen Zugang zu Angeboten haben, wozu auch die Öffnung der Pflege zur Interkulturalität und Kultursensibilität zählt.
Die Teilnehmenden des Netzwerkes treffen sich dabei regelmäßig. Bei den vom Regionalbüro organisierten Treffen gibt es jeweils einen Input (z.B. Aufenthaltsstatus und Pflegeleistungen) sowie einen anschließenden Austausch.
Auch bei diesem Treffen waren sich alle einig, dass es noch viel Diskussions- und Handlungsbedarf gibt, der auch in Zukunft weiter aufgegriffen werden muss, um so allen Menschen unabhängig ihrer Herkunft, ihres Geschlechts und weiterer Merkmale einen guten Zugang zu ermöglichen und Bedarfe aufzugreifen. Entsprechend werden sich die Netzwerkteilnehmenden auch weiterhin mit dem Thema Interkulturalität in der Pflege und im Alter in unterschiedlichen Kontexten beschäftigen.