Der Achte Altersbericht der Bundesregierung mit dem Titel „Ältere Menschen und Digitalisierung“ analysiert, wie digitale Technologien das Leben älterer Menschen beeinflussen und welche Chancen sowie Herausforderungen sich daraus ergeben. Die Sachverständigenkommission untersuchte dabei zentrale Lebensbereiche wie Wohnen, Mobilität, soziale Integration, Gesundheit, Pflege und das Leben im Quartier.
Zusammenfassen kann man die Aussagen zu diesen Themenfeldern:
Wohnen: Sicher und selbstbestimmt leben
Digitale Technologien können älteren Menschen ermöglichen, länger selbstbestimmt in ihrer vertrauten Umgebung zu leben. Beispielsweise bieten intelligente Assistenzsysteme Unterstützung im Alltag, indem sie an die Einnahme von Medikamenten erinnern oder bei Notfällen Hilfe rufen. Allerdings ist es wichtig, dass diese Technologien benutzerfreundlich gestaltet sind und die Privatsphäre der Nutzer respektieren.
Mobilität: Selbständigkeit erhalten
Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten, die Mobilität im Alter zu fördern. Apps zur Routenplanung oder digitale Fahrdienste können dabei helfen, die Selbstständigkeit zu bewahren. Gleichzeitig müssen Barrieren, wie mangelnde digitale Kompetenzen oder fehlender Zugang zu entsprechenden Geräten, abgebaut werden, um allen älteren Menschen die Nutzung dieser Angebote zu ermöglichen.
Soziale Integration: Miteinander – aber anders
Digitale Kommunikationsmittel wie soziale Netzwerke oder Videotelefonie bieten älteren Menschen die Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, selbst wenn persönliche Treffen erschwert sind. Dennoch besteht die Gefahr, dass diejenigen, die keinen Zugang zu digitalen Medien haben oder sie nicht nutzen können, sozial isoliert werden.
Gesundheit: Neue Wege der Versorgung
Im Gesundheitsbereich bieten digitale Technologien, wie Telemedizin oder Gesundheits-Apps, neue Ansätze für Prävention, Diagnostik und Therapie. Sie können den Zugang zu medizinischer Versorgung erleichtern und zur Gesundheitsförderung beitragen. Es ist jedoch entscheidend, dass diese Angebote qualitativ hochwertig sind und die Nutzer in ihrer Anwendung unterstützt werden.
Pflege: Unterstützen, nicht ersetzen
In der Pflege können digitale Hilfsmittel Pflegekräfte entlasten und die Pflegequalität verbessern. Technologien wie Pflegeroboter oder digitale Dokumentationssysteme sollten jedoch stets als Unterstützung verstanden werden und nicht den menschlichen Kontakt ersetzen. Die ethischen Aspekte des Technikeinsatzes in der Pflege müssen dabei sorgfältig berücksichtigt werden.
Sozialraum: Verbinden und vernetzen
Digitale Plattformen können dazu beitragen, lokale Gemeinschaften zu stärken, indem sie den Austausch und die Vernetzung fördern. Sie bieten Möglichkeiten für bürgerschaftliches Engagement und unterstützen den Aufbau von Nachbarschaftshilfen. Wichtig ist, dass solche Angebote inklusiv gestaltet sind und niemanden ausschließen.
Digitale Souveränität
Um die Chancen der Digitalisierung nutzen zu können, benötigen ältere Menschen digitale Kompetenzen und einen sicheren Umgang mit Technologien. Bildungsangebote, die auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe zugeschnitten sind, können dabei helfen, digitale Souveränität zu erlangen und somit die Teilhabe am digitalen Leben zu ermöglichen.
Abschließend betont der Bericht, dass die Digitalisierung das Potenzial hat, die Lebensqualität im Alter zu steigern. Damit dies gelingt, müssen jedoch Rahmenbedingungen geschaffen werden, die einen gerechten Zugang zu digitalen Technologien sicherstellen und die individuellen Bedürfnisse älterer Menschen berücksichtigen.
Am 08. Januar ist der neue Bericht erschienen mit dem Titel: „Alt werden in Deutschland – Vielfalt der Potenziale und Ungleichheit der Teilhabechancen – Erkenntnisse und Empfehlungen des Neunten Altersberichts der Bundesregierung“. Sie können ihn hier herunterladen.
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