{"id":316,"date":"2019-07-26T11:08:24","date_gmt":"2019-07-26T09:08:24","guid":{"rendered":"https:\/\/alter-und-pflege-nrw.de\/akteure\/?p=316"},"modified":"2019-08-27T11:37:56","modified_gmt":"2019-08-27T09:37:56","slug":"demenz-unter-dem-schirm-des-quartiers-projektbericht","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/alter-pflege-demenz-nrw.de\/akteure\/2019\/07\/26\/demenz-unter-dem-schirm-des-quartiers-projektbericht\/","title":{"rendered":"Demenz unter dem Schirm des Quartiers – Projektbericht"},"content":{"rendered":"
Eine Kampagne des Servicezentrums Alter und Pflege Ruhr (Arbeitstitel, vormals Demenz-Servicezentrum Region Ruhr): Menschen mit Demenz leben im Quartier.<\/p>\n
Seit 2012 wird das folgende Veranstaltungskonzept im Einzugsbereich durchgef\u00fchrt. Gemeinsam mit den lokalen Akteuren wurden so bereits ca. 60 Veranstaltungen in verschiedenen Quartieren durchgef\u00fchrt.<\/p>\n
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Dem stehen tradierte Paradigmen gegen\u00fcber, dass Menschen mit Demenz in Sondereinrichtungen leben oder von ihnen unterst\u00fctzt werden. Sie geh\u00f6ren damit immer weniger dazu. Die auf Absonderung angelegten Strukturen f\u00f6rdern den pers\u00f6nlichen R\u00fcckzug. Mit den Konzepten von Absonderung geht auch einher, dass kranke Menschen im Gemeinwesen nicht mehr pr\u00e4sent sind. Mit der Absonderung ist unter den B\u00fcrgern oft die diffuse Angst verbunden, selbst einmal zu den Menschen zu geh\u00f6ren, die kaum jemand mehr will.<\/p>\n Damit Menschen mit Demenz in ihrem gewohnten Umfeld leben bleiben k\u00f6nnen und dort Unterst\u00fctzung erfahren, bedarf es struktureller Ver\u00e4nderungen im Stadtteil und Quartier. Es gilt, kommunikative Bez\u00fcge aufzubauen, sie zu verstetigen und schlie\u00dflich in strukturelle Ver\u00e4nderungen m\u00fcnden zu lassen. Ver\u00e4nderungen betreffen Leistungsanbieter nicht nur von Versorgung und Pflege sondern auch Vereinigungen und Gruppen, Gesch\u00e4fte, \u00c4rzte, Verkehrsunternehmen usw.<\/p>\n Quartiere k\u00f6nnen nicht von au\u00dfen neu strukturiert werden, sondern sie erneuern sich selbst. Hierzu bedarf es allerdings Anst\u00f6\u00dfe, die eine ver\u00e4nderte Kommunikation m\u00f6glich machen. Schlussendlich geht es darum, dass Menschen mit Demenz, dort wo sie bereits immer gelebt haben, mit ihren Eigen- und Krankheiten weiter leben, sich verlaufen, Irrt\u00fcmer begehen und ihr Leben in den gewohnten Bez\u00fcgen f\u00fchren d\u00fcrfen.<\/p>\n Um dieses Konzept umzusetzen, bedarf es der Schaffung von Verbindungen der Akteure in einem Quartier. Die Schaffung von Verbindungen der Akteure lassen sich in den drei Leits\u00e4tzen zusammenfassen:<\/p>\n Es ist eine Kampagne, in der an einem Tag etwa f\u00fcr vier bis sechs Stunden auf einem belebten Platz ein gro\u00dfer Schirm aufgestellt wird. Der Platz soll der Mittelpunkt eines Quartiers, Stadtteils, einer Nachbarschaft etc. sein. Betroffene, Interessierte und professionelle Kr\u00e4fte aus dem Quartier, die sich mit dem Thema besch\u00e4ftigen, sind eingeladen, unter den Schirm zu kommen. Dienste ebenfalls aus dem Quartier stellen sich an kleinen Stehpulten vor. Es gibt Gelegenheit zum Austausch, zur Vorstellung des eigenen Dienstleistungsangebotes etc. W\u00e4hrend der Pr\u00e4senz wird ein Forum durchgef\u00fchrt. Unter leitenden Fragestellungen zu Demenz und Quartier wird wie auf einem Marktplatz durch einen Moderator ein ergebnisoffenes Gespr\u00e4ch von ca. 30 bis 45 Minuten geleitet. Damit soll der Diskurs zu Fragen der Demenz und Quartier angesto\u00dfen werden. Teilnehmen k\u00f6nnen alle Menschen, die anwesend sind.<\/p>\n Die Aktion besteht aus dem gro\u00dfen Schirm, der neben seiner symbolhaften Bedeutung auch Schutz vor Regen etc. bietet, kleinen Stehpulten an den Information erteilt und Material ausgestellt werden kann sowie dem moderierten Forum. Die Orte werden mit den bestehenden Netzwerken zur Demenz in den einzelnen Kreisen und St\u00e4dten bestimmt. Die einzelnen Aktionen werden mit den potentiellen Akteuren im Gemeinwesen zuvor besprochen und in der Presse angek\u00fcndigt.<\/p>\n Es soll nach M\u00f6glichkeit ein oder wenige hauptverantwortliche Tr\u00e4ger gefunden werden, die ihren Sitz im Quartier \/ Stadtteil haben.<\/p>\n Mit ihm werden die weiteren Akteure im Quartier \/ Stadtteil gefunden. DSZ, hauptverantwortliche\/r Tr\u00e4ger und die weiteren Akteure f\u00fchren eine vorbereitende (Quartiers-)Konferenz durch und legen letztendlich den genauen Ort und die Zeit fest. Dann kann die Aktion durchgef\u00fchrt werden. Ggf. kann es zu einer Nachbesprechung kommen, aus der sich ggf. wiederkehrend durchgef\u00fchrte Quartierskonferenzen ergeben k\u00f6nnen. Auf jeden Fall wird mit einer solchen Aktion die quartiers-\/ stadtteilbezogene Kommunikation gef\u00f6rdert.<\/p>\n\n