{"id":23474,"date":"2023-08-28T09:43:17","date_gmt":"2023-08-28T07:43:17","guid":{"rendered":"https:\/\/alter-pflege-demenz-nrw.de\/akteure\/?p=23474"},"modified":"2023-08-28T09:43:17","modified_gmt":"2023-08-28T07:43:17","slug":"hier-wo-das-herz-noch-zaehlt-nicht-das-grosse-geld-das-netzwerk-nachbarschaftshilfe-ruhr-lud-zum-tag-der-nachbarschaftshilfe","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/alter-pflege-demenz-nrw.de\/akteure\/2023\/08\/28\/hier-wo-das-herz-noch-zaehlt-nicht-das-grosse-geld-das-netzwerk-nachbarschaftshilfe-ruhr-lud-zum-tag-der-nachbarschaftshilfe\/","title":{"rendered":"\u201eHier, wo das Herz noch z\u00e4hlt \u2013 nicht das gro\u00dfe Geld\u201c – Das Netzwerk Nachbarschaftshilfe Ruhr lud zum Tag der Nachbarschaftshilfe"},"content":{"rendered":"
Ein Gro\u00dfteil der Menschen mit Pflegebedarf lebt nicht in Pflegeeinrichtungen, sondern in den eigenen vier W\u00e4nden. Daher gewinnen wohnortnahe und alltagspraktische Unterst\u00fctzungsangebote zunehmend an Bedeutung. Dazu geh\u00f6rt etwa die Nachbarschaftshilfe als unabh\u00e4ngige Form b\u00fcrgerschaftlichen Engagements.<\/p>\n
Das Thema Nachbarschaftshilfe hat eine gro\u00dfe Bedeutung in der Region Ruhr, nicht zuletzt auch durch die Gr\u00fcndung des Netzwerks Nachbarschaftshilfe Ruhr<\/a> im vergangenen Jahr. Nun hat das Regionalb\u00fcro Ruhr gemeinsam mit dem Netzwerk den \u201eTag der Nachbarschaftshilfe\u201c veranstaltet. Dort ging es um die Chancen und Potenziale der Nachbarschaftshilfe, zu denen sich Fachleute aus Kommunen und Altenhilfe sowie Nachbarschaftshelfende austauschten.<\/p>\n <\/p>\n Petra K\u00f6ster vom Ministerium f\u00fcr Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW begr\u00fc\u00dfte die Teilnehmenden mit dem zur Nachbarschaftshilfe so passenden Gr\u00f6nemeyer-Zitat \u201eHier, wo das Herz noch z\u00e4hlt \u2013 nicht das gro\u00dfe Geld\u201c. Die Nachbarschaftshilfe hat in unserer Region eine lange Tradition. Nordrhein-Westfalen hat schon 2008 die Unterst\u00fctzungsform der Nachbarschaftshilfe eingef\u00fchrt \u2013 dies griff auch Christian Heerdt vom Kuratorium Deutsche Altershilfe in seinem Vortrag \u201eNachbarschaftshilfe – Geschichte und Entwicklung\u201c auf. Von den ersten Nachbarschaften in der Fr\u00fchzeit spannte der den Bogen \u00fcber die Entwicklung der Nachbarschaftshilfe innerhalb der Unterst\u00fctzung von Menschen mit Pflegebedarf bis hin zu den Potentialen sorgender Gemeinschaften.<\/p>\n Prof. Dr. Sebastian Kurtenbach von der Fachhochschule M\u00fcnster informierte im Anschluss \u00fcber Studienergebnisse rund um das Thema Nachbarschaften. So zeigte z.B. eine Studie auf, dass in der Coronazeit 75 Prozent der Befragten nachbarschaftliche Hilfen selbst, ohne zus\u00e4tzliche Institutionen, organisieren wollten. Ein Punkt, den auch viele Nachbarschaftshelfende als Pluspunkt f\u00fcr ihr Engagement nennen \u2013 die Unabh\u00e4ngigkeit von anderen Organisationen. Eine Botschaft des Vortrags war daher \u201eTrauen Sie den Menschen – gerade im Bereich Nachbarschaften – ruhig zu, sich selbst zu organisieren! Es braucht h\u00e4ufig nur Orte der Begegnung.\u201c<\/p>\n In einer Podiumsdiskussion, in der zus\u00e4tzlich zu den beiden Referenten und Frau K\u00f6ster auch zwei Netzwerkpartner vertreten waren, ging um weitere Aspekte von Nachbarschaften und dortigem Engagement. Es wurden auch m\u00f6gliche Hindernisse und Gr\u00fcnde angesprochen, warum viele Personen die Unterst\u00fctzung nicht in Anspruch nehmen. Als m\u00f6gliche Gr\u00fcnde wurden b\u00fcrokratischen H\u00fcrden ebenso diskutiert, wie die Scham auf Hilfe im Alltag angewiesen zu sein.<\/p>\n Zum Abschluss der Fachveranstaltung blickten Andrea Kaesberger und Leonie R\u00f6ttger zur\u00fcck auf die Entwicklungen in der Region seit 2019. Mit den Netzwerkpartner*innen \u00a0wurden an zahlreichen Orten in der Region Kurse durchgef\u00fchrt. So konnten bislang schon 540 Personen geschult werden<\/a>. Einige von ihnen trafen sich beim Tag der Nachbarschaftshilfe im Anschluss an Fachvortr\u00e4ge und Diskussion zum offenen Kaffeetrinken, mit dem sich das Netzwerk Nachbarschaftshilfe Ruhr bei allen Nachbarschaftshelfenden bedankte.<\/p>\n Es war sch\u00f6n zu sehen, dass sich Nachbarschaftshelfende aus allen Jahren und allen Kursformen, egal ob Pr\u00e4senzkurs oder digital, auf den Weg gemacht haben und miteinander in den Austausch kamen. Und passend zum Tag verabschiedete sich einer der Helfenden, um im Anschluss seiner Nachbarin die vergessene Brille ins Krankenhaus zu bringen. Manchmal sind es die ganz kleinen Hilfen, die aber so wichtig sind. Und das macht die Nachbarschaftshilfe aus \u2013 wo das Herz z\u00e4hlt, nicht das gro\u00dfe Geld.<\/p>\n